Vor ein paar Tagen hat mir ein "Freund" erklärt, dass er sich nicht mehr öffentlich mit mir sehen lassen will, weil mein politisches Engagement (was er sehr schätzt) seiner Karriere in Bergisch
Gladbach schaden würde. ... Ich habe das erstmal schweigend zur Kenntnis genommen und brauchte ein paar Tage das zu verarbeiten.
Erst war ich ziemlich überrascht und verwundert, aber irgendwie kann ich ihn verstehen. Eigentlich ist er unpolitisch, hat eine Familie, muss sein Haus abbezahlen und seine Frau hat Probleme im
Job. Sein Chef ist ein ausgesprochen rechter Zeitgenosse (irgendwo zwischen AfD und NPD) und hat ihn auf mich angesprochen. Es ist nicht persönlich gemeint und es geht meinem Freund nicht darum,
dass er die Freundschaft kündigen möchte, wie das andere ja tun würden, sondern nur, dass wir uns nicht mehr öffentliche treffen sollten. Er meinte, dass ich jedes Mal als linker ehemaliger
Kommunalpolitiker erkannt und darauf angesprochen würde. Auch sein Chef hat uns schon zusammen getroffen und war nicht sehr darüber erfreut, dass einer seiner „freien“ Immobilienberater mit einem
"Roten" durch Bergisch Gladbach zieht. Das war zwar eher selten, aber offensichtlich oft genug.
Leben und leben lassen! Ich werde seinen Wunsch respektieren und ihn nicht dafür verurteilen. Er bleibt ein Freund, der seine Priorität verständlicherweise auf die finanzielle Sicherheit seiner
Familie legt. Da muß man seine politische Überzeugungen zwar nicht aufgeben aber zu Gunsten von Menschlichkeit etwas zurücknehmen. Zukünftig treffen wir uns vielleicht in Köln.
(Besonderen Dank an die vielen Kommentare und Unterstützung auf meiner Facebookpinnwand, insbesondere von Menschen, die nicht politisch linke stehen, so wie Bürgermeister Lutz Urbach. Es gab aber
auch andere Stimmen, wie die des AfD-Ratsmitglied Torsten Jungbluth aus Bergisch Gladbach, der sich tatsächlich öffentlich entblödet hat und folgendes über mich schrieb: "... seine Freunde wollen
sich aus beruflichen Gründen nicht mehr mit ihm blicken lassen und er versteht wohl nicht, warum..." Oberpeinlich, doch von rechten Kommunalpolitiker der AfD ist wohl kein höheres politisches
Niveau zu erwarten.)
Kommentar schreiben
Bensberger (Montag, 20 Juli 2015 19:51)
Diese rechten AfDler und vorweg Torsten Jungbluth outen sich immer mehr als das was sie eigentlich sind. Sie tun auf bürgerliche und liberale Biedermänner, doch sind sie nichts anders als grobe rechte und nationalistische "Kameraden", die nicht den geringsten politischen Anstand besitzen. Allerdings werden sie dabei noch von der rechten Truppe der Bürgerpartei GL überrundet.
Carsten W. (Dienstag, 21 Juli 2015 03:01)
Der Idiot in diesem Spiel ist der Chef. Dein Freund soll sich eine neue Stelle suchen. Wenn das so einfach wäre.