Die Stadt Bergisch Gladbach hat wie jede große Stadt in Deutschland ein Verkehrsproblem. Grund ist ein gestiegenes Verkehrsaufkommen auf der Straße. Statt aber zu versuchen, den Verkehr zu reduzieren und alternative Konzepte voranzutreiben, plant man nach alter klassischer und brachialen Methode neue Projekte, die noch mehr Verkehr in die Stadt bringen sollen. Das ist völlig widersinnig und die Planer des Flächennutzungsplans (FNP) verhalten sich dabei wie Alkoholiker, die zwar erkannt haben, dass sie krank sind, aber nicht versuchen den Konsum zu reduzieren, sondern sich sogar noch einen intravenösen Zugang legen, damit der Alkohol noch viel schneller aufgenommen werden kann.
Autobahnzubringer erzeugt neue Belastungen im Norden der Stadt.
Genauso verhält es sich mit dem Plan des Autobahnzubringers über den Bahndamm, der nun im FNP festgeschrieben werden soll. Es ist eine verkehrswissenschaftlich belegte Tatsache, dass neue Straßen neuen Verkehr erzeugen und anziehen. Die verkehrliche Entlastung für Refrath und Bensberg würde schon nach wenigen Jahren verpuffen und dann würde es auf der Dolmanstr. und der Bensberger Str. genauso aussehen, wie jetzt oder sicher sogar noch viel schlimmer. Denn mit dem beschleunigten Zugang in die Stadtmitte, würde die Verkehrsinfrastruktur Stadtmitte und auch in den nördlichen Stadtteil gar nicht fertig werden. Dieser Zugang würde nicht nur Verkehr aus dem Süden anziehen, sondern er würde wie ein Staubsauger Verkehr aus der gesamten Region ansaugen, der sich dann auch wieder den Weg über die alten Routen und Straßen durch Refrath und Bensberg suchen würde.
Am Ende ständen wir vor einem Desaster und weiter gewachsenen Verkehrsströme, die die Menschen in allen Stadtteilen belasten würden, die heute noch wenig damit zu tun haben. Es geht also schon lange nicht mehr nur um die Anlieger an der geplanten Trasse, sondern es geht auch um die daraus folgenden Effekte, die sich jeder an fünf Finger zusammenzählen kann.
Eigennützige Ignoranz.
Ich bin fassungslos mit welcher Arroganz die Planer und Kommunalpolitiker solche wissenschaftlichen Grundkenntnisse und Erfahrungen ignoriert. Und genau hier passt auch wieder der Vergleich mit einem alkoholkranken Süchtigen, der zwar um seine Krankheit weiß, sich aber trotzdem wie ein dummer Lemming in den Tod stürzt.
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