Die bösen Geister zum 11.11. hat die Stadt Köln selbst gerufen. In der Selbstdarstellung gefällt und verkauft sich die Stadt selbst als "Event- und Partystadt" oder wie wir es dann am 11.11. sehen werden, lockt Köln als "Ballermann- und Saufstadt". Karneval ist da nur der Höhepunkt, denn seit Jahren forciert die Stadtverwaltung und Lokalpolitik genau diesen Stream. Das ist Vollversagen der Stadt auf ganzer Linie, denn auch wenn sie sich als einer globaler Hotspot für den Karneval selbst beweihräuchert, gelingt es der Stadtverwaltung seit Jahren nicht ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, welches den tatsächlichen kulturellen Kern dieser Tradition trifft. Statt Kultur zu gestalten, versteht die Bürgermeisterin H. Reker die Aufgabe der Stadt ausschließlich als ordnungs- und sicherheitspolitischen Aufgaben.
Ganz anders macht es da die Stadt München. Dort gibt es in Rathaus eine Stabsstelle, die sich um das Oktoberfest kümmert, und ein ganzen Jahr arbeitet, um dieses Fest als ein kulturelles Ereignis zu entwickeln. Das umfasst nicht nur Menschenmengen und Sicherheit, sondern auch kulturelle Aspekte und ständige Modernisierung alter Traditionen.
Köln überlässt dies dem Festkomitee und für diese steht der organisierte Karneval im Mittelpunkt. Die jugendlichen Menschenmassen in der Friesenstrasse oder im Kwartier Latäng sind nicht in derem Fokus. Warum auch? Die haben eh kein "Cash in de Täsch" oder tragen keine bunte Uniformen.
Jahrelang haben sich die Damen und Herren der Stadt und auch des Stadtrats gerne mit dem Straßenkarneval geschmückt, doch tatsächlich haben sie kein Stück dazu beigetragen, eine positive Entwicklung einzuleiten. Sie haben sich rausgehalten und manchmal noch schlimmer "blockiert" ....
Die "Ballermannisierung" des Karnevals hat viel Ursache und sicher ist es nicht leicht das zu verändern. Tatsächlich aber sehen wir bei der Stadt oder dem Kulturamt der Stadt nicht mal den Ansatz eines Versuchs das zu ändern, solange der Kölner Karneval nur auf die Aspekte der Sicherheit reduziert und als Wirtschaftsfaktor betrachtet wird.
Wer nachhaltige Sicherheit herstellen will, muss aber auch kulturelle Angebote schaffen, die bei jungen Menschen ankommen und auch deren soziale Lage berücksichtigt. Hier sehen wir bei der Stadt Köln breite Ignoranz bei Verwaltung und leider auch bei der Politik. Leidtragende sind nicht nur viele Gewerbetreibenden, sondern auch die Anwohner*innen, die Kultur und der Karneval selbst.
Es ist kein Wunder das nun auch die Brauerei Päffgen die Notbremse zieht und aus dem Karneval aussteigt (Siehe Bericht Express. Natürlich ist da nicht das Kwartier Latäng schuld, aber dort zeigte sich die Entwicklung schon vor Jahren, die am Friesenplatz und in der Friesenstr. nun auch zur Unerträglichkeit angewachsen ist. Päffgen zieht Konsequenzen und das ist verständlich!
Solange aber die Bürgermeisterin und die Ratsfraktionen und die Mehrheitsbündnis aus GRÜNEN, CDU & VOLT (regierende Koalition in Köln) auf STUR schalten, wird es da auch keine Verbesserung geben. Dort und bei Bürgermeisterin Reker ist die Linie "Klüngel statt Koalition" und Probleme Aussitzen, statt "Gestalten"!
Doch wir brauchen ein Karnevals-Kulturkonzept, was nicht nur den Honoratioren dieser Stadt nutzt, die genug Geld für Eintrittsgelder bezahlen können. Wir brauchen Konzepte, die den Straßenkarneval nicht nur auf "Saufen" reduziert, sondern als kulturelles Erlebnis begreift und für alle gesellschaftliche Schichten auch bezahlbar macht. Stichworte, gute Ansätze, Vorschläge und sogar fertige Konzepte gibt es in der Zwischenzeit eine Menge, doch bisher wurden diese eiskalt ignoriert und zurückgewiesen. Geld sollte eigentlich auch genug da sein, denn die Kosten für teure Sicherheitsmaßnahmen würden sich deutlich reduzieren, wenn es ein nachhaltiges Kulturkonzept zum 11.11. umgesetzt würde. Und wir reden hier über mehrere Millionen Euro Steuern, die am 11.11. verbrannt werden.
Die Gastrobetriebe wären mit dabei, doch wir beobachten stattdessen, dass wir als Gastronomie (ich arbeite selbst im Kwartier Latäng) nach Gutdünken mal eingebunden wurden und mal von Gesprächen oder aus den Arbeitskreisen ausgeschlossen wurden. Die Verwaltungsspitze um Bürgermeisterin Reker will eben nicht mit allen reden ..... wenn diese kein GRÜNES, CDU oder VOLT-Parteibuch haben, sondern kritische Worte zu dem Chaos finden. Kritiker*innen aus dem Kwartier Latäng wurden und werden diffamiert, während Arschkriecher hofiert werden. Typisch Köln, denn das war nie anders. "Man kennt sich und man hilft sich, ....!" aber nur wenn du zu den "Amigos" gehörst ....
Eine weitere Ignoranz und die damit verbundene und offensichtliche Korruption könnte die Lage weiter eskalieren und langfristig in eine Katastrophe führen. Tatsächlich hat das Rathaus Köln die
Dinge mindestens sieben Jahre verschleppt. Dieses Handlungsunfähigkeit vergrößert das Risiko für die Menschen weiter.
Schon heute wird der Ruf des Kölner Karnevals zunehmend schlechter. Am Ende könnte das so starhlende Markenzeichen "Karneval" für Köln möglicherweise zu einem Stigma verkommen! Vielleicht ist es
aber auch schon längst zu spät und wer zu spät kommt, denn straft das Leben, Frau Reker!
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